„Wer die Vergangenheit nicht kennt, kann die Gegenwart nicht verstehen und die Zukunft nicht gestalten“ –Helmuth Kohl, 1995
Es ist wichtig, sich zu erinnern, um zu lernen, zu verstehen und Dinge besser zu machen. Darum haben sich einige Schüler und Lehrer unserer Schule Anfang dieses Schuljahres entschlossen, am 09.11 eine Gedenkveranstaltung zu organisieren. An diesem Tag ging es nicht nur um die Reichspogromnacht, welche sich vor genau 80 Jahren zu trug sondern auch, um die Erfahrungen vom Lauf der Erinnerung in Wielun am 01.09.2018 zum mahnenden Gedenken des Angriffes auf die Stadt an eben diesem Tag im Jahre 1939. Es war sehr emotional und man konnte immer wieder spüren, wie viel Bedeutung dieser 01.09 für die Bürger aus Wielun hatte. Außerdem haben wir am 09.11.2018 die Geschichte einer jüdischen Familie erzählt, die hier in Osterburg gelebt hat, jedoch aufgrund der damaligen politischen Lage fliehen musste. Wir sind zu den Stolpersteinen dieser Familie, die in der Breiten Straße 54 liegen, gegangen. Unser Schulchor hat gesungen und einige Schüler haben weiße Rosen auf den Stolpersteinen niedergelegt. Wir, als Schule ohne Rassismus- Schule mit Courage, sehen es als eine Art Pflicht, die richtigen Werte zu vermitteln, diese dann auch in den Alltag zu integrieren und somit unserem Titel gerecht zu werden. Dazu gehört es auch, von der Geschichte zu erzählen, um das Bewusstsein für die Notwendigkeit einer Demokratie, einer Gerechtigkeit und Gleichberechtigung für diese Grundsätze und-werte zu schaffen. Der 09.11.2018 hat uns die Möglichkeit gegeben, offen über die Geschehnisse in der Historie zu reden, über die außerhalb des Geschichtsunterrichtes oft geschwiegen wird. Mit dieser Veranstaltung wollten wir noch einmal deutlich machen, wie wichtig eine „Erinnerungskultur“ ist, wir wollten sensibilisieren und zum Nachdenken anregen. Es war unser Ziel zu verdeutlichen, dass auch wir Teil dieser Geschichte sind und Verantwortung für eine bessere Zukunft übernehmen müssen und dass nicht alles so weit weg ist, wie es oft scheint. Auch hier fand Geschichte statt, Geschichte, auf die wir nicht immer stolz sein können, aber Geschichte, aus der wir lernen können.
Geschrieben von Hannah Köberle, 10 C
All diese Wörter stehen im Sinne unseres Schultitels, Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage und beschreiben den Zusammenhalt an unserer Schule. Wir, als AG SOR-SMC motivieren unsere Mitmenschen und setzen uns an unserer Schule und außerschulisch gegen Mobbing und Ausgrenzung anderer Religionen und Kulturen ein. Unser Team besteht aus; Julia Marenin, Pauline Wiele, Mira Wendt, Louisa Maurer, Juliana Zander, Michelle Jacobs, Emily Sperling, Elisabeth Jörke, Emily Neubert, Liljana Korbus, Maike Bürgel, Fabian Kröhnert und Steffi Wecke. Text&Foto: Juliane Zander
Unsere bisherigen „Aktionen“ im groben Überblick
November 2013 Fachtagung „Toleranz“ in Halle
September 2014 Titelverleihung und umfassender Schulprojekttag
Februar 2015 Tafelaktion „Sprüche zur Toleranz“
April 2015 Projekttag „Cybermobbing und Gefahren von Rechts“
seit September 2015 Teilnahme am Landestreffen der Landeszentrale für politischen Bildung (Magdeburg) der Titelschulen SOR - SMC
Januar 2016 Projekttag Mobbing/ Streitschlichter
September 2016 Stolpersteinverlegung in Osterburg
Januar 2017 „Denken ohne Geländer“ im Kreisheimatmuseum (OBG); organisiert für Klassen 9-12 (Vortrag von A. Reichel („Jüdisches Leben in der Altmark“))
Juni 2017 Aufnahmespiel der 5. Klassen
September 2017 Ausstellung der Friedrich-Ebert-Stiftung „Demokratie stärken – Rechtsextremismus bekämpfen“ (Aula)
29. September 2019 Aufruf zur Offenheit, Vielfalt und Toleranz
(Wir sind bunt und vielfältig)
November 2017 Gedenkveranstaltung an den Stolpersteinen in Osterburg
Mai 2018 Antimobbing-Tag (Klassen 7-9)
November 2018 Gedenkveranstaltung „80 Jahre Pogromnacht“
Text: Juliane Zander
Wir (18 Schüler und Schülerinnen aus den 9. und 10. Klassen) sind in Kreisau in Polen auf dem riesigen ehemaligen Anwesen der Familie Moltke. Dies ist ein zentraler Ort des bürgerlichen Widerstands im Nationalsozialismus gewesen. Deswegen sind wir hier zusammen mit gleichaltrigen ukrainischen und polnischen Schülern. Wir erfahren in den Workshops gemeinsam europäische und demokratische Werte. Mit diesen Eindrücken sind wir heute in Gross Rosen gewesen – einem ehemaligen deutschen Konzentrationslager. Wir waren tief erschüttert über die vielen Informationen unserer verbindenden Geschichte. Positiv in die Zukunft blickend, machen wir morgen ein interaktives Stadterkundungsspiel in Woclaw. Es ist interessant wieviel man außerhalb der Schule erfahren und lernen kann. Kreisau ist immer wieder eine Reise wert! Text & Fotos: Sara Mnich, Hannah Köberle, Jette Michaelis